Mittwoch, 24. Februar 2010

ThyssenKrupp überrascht mit hohem Gewinn

Nach drei dramatischen Verlustquartalen hat der deutsche Stahlriese ThyssenKrupp die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Das ist besser gelungen als selbst optimistische Analysten erwartet hatten. WELT ONLINE erklärt, wie ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz diese deutliche Wende gelingen konnte.ThyssenKrupp schafft Rückkehr in schwarze Zahlen. Stahlarbeiter vor einem ThyssenKrupp-Hochofen: Das Unternehmen hat die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Deutschlands größter Stahlkonzern ist nach drei tiefroten Quartalen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 (30. September) stärker als erwartet in die Gewinnzone zurückgekehrt. Vor Steuern stieg das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 313 Mio. Euro.



Bildsteuer.de - Steuern, Geld, Rechtsberatung



Weiterführende Links

* Stahlbranche ” Salzgitter wandelte auf Irrwegen “
* Metallindustrie: Packet Perfekt
* NRW News Tarifabschluss in Metallindustrie steht
* Ouvertüre für Stahltarif
* ThyssenKrupp trotz Absatzschwäche profitabel

Analysten hatten nur mit einem Vorsteuergewinn von 93 Mio. Euro gerechnet. In dem Ergebnis sind Sondereffekte von 76 Mio. Euro aus dem Verkauf des Industrieservice-Geschäfts enthalten. Bereinigt lag das Vorsteuerergebnis mit 237 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 249 Mio. Euro. Unter dem Strich erwirtschafte ThyssenKrupp im ersten Quartal einen Nettogewinn 195 Mio. Euro. An der Börse reagierte die Aktie mit einem Kursplus. Mehrere Faktoren trugen zu der positiven Gewinnentwicklung bei. Fünf der acht Geschäftsbereiche hätten zwischen Oktober und Dezember schwarze Zahlen geschrieben. Nur die Sparten Edelstahl, Stahl Amerika und Marine Systems schrieben weiter Verluste. Während die Edelstahlsparte in den kommenden Quartalen wieder profitabel arbeiten soll, wird sich der Verlust in Amerika in der zweiten Jahreshälfte erhöhen. Dann werden die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA, die deutlich teurer geworden sind als ursprünglich geplant, hochgefahren. Die neuen Werke sollen in drei bis fünf Jahren Gewinne abwerfen, hatte der ThyssenKrupp-Vorstandsvorsitzende Chef Ekkehard Schulz auf der Hauptversammlung angekündigt. Erfreulich habe sich dagegen der Bereich Stahl Europa entwickelt. Hier profitierte ThyssenKrupp von leicht höheren Stahlpreisen. Zudem fangen Automobilhersteller sowie Maschinen- und Stahlbauer an, wieder langsam ihre Läger zu füllen. Hier zeichne sich eine jedoch noch fragile Erholung der Konjunktur ab.
Daneben sparte sich der Stahl- und Industriekonzern weiter aus der Krise. Restrukturierungen gab es etwa im Bereich Automobilzulieferungen. Zudem trennte sich ThyssenKrupp von der Industrieservice-Sparte und der US-Gerüstbautochter Safway. Aus dem Handelsschiffbau steigt ThyssenKrupp weitgehend aus. Zudem wurden und werden die Verwaltungskosten deutlich gesenkt. Die Zahl der Beschäftigten sank gegenüber dem Ende des ersten Quartals des vergangenen Geschäftsjahres vor allem durch die abgegebenen Unternehmensteile per Ende Dezember 2009 um 22.000 auf 174.000 Mitarbeiter. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 9,35 Mrd. Euro zurück. Der Auftragseingang lag mit 9,3 Mrd. Euro um 28 Prozent unter dem ersten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres, aber 1,8 Mrd. Euro über dem vierten Quartal des zurückliegenden Geschäftsjahres 2008/09. In den vorangegangenen drei Quartalen hatte ThyssenKrupp wegen der Wirtschaftskrise jeweils einen riesigen Verlust gemacht, der sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 auf fast 2,4 Mrd. Euro summierte. Es war der erste Verlust seit der Fusion der Traditionsunternehmen Thyssen und Krupp 1999. Für das Geschäftsjahr 2009/10 geht ThyssenKrupp derweil von einer Stabilisierung des Umsatzes aus. Beim Ergebnis rechnet der Stahlkonzern wieder mit einem positiven Ergebnis. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern werde voraussichtlich im „hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ liegen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern erwartet ThyssenKrupp in „niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe“. Konzernchef Schulz erklärte, dass es das Ziel sei, „den Konzern so schnell es das gesamtwirtschaftliche Umfeld erlaubt, auf seinen profitablen Wachstumskurs zurückzuführen und kontinuierlich mehr Wert zu schaffen“. Mittelfristig wird ein Umsatz von 50 bis 60 Mrd. Euro angestrebt. Das entspreche einem Ergebnisziel vor Steuern von über vier Mrd. Euro. „In der Vergangenheit haben wir gezeigt, dass diese Größenordnung bei Umsatz und Ergebnis erreichen können“, so Schulz.

Quelle: Welt.de, Supportstore

Keine Kommentare:

Schnäpchen Store